Wie telefoniere ich fast zum Nulltarif oder kostenlos zwischen Deutschland und Schweden?

Die meisten Leser werden wohl die teuren Gebühren für Mobilfunk-Telefonate ins Ausland umgehen, indem sie zu den zahlreichen Messenger-Dienste wie Whatsapp, Skype, Telegram und so weiter greifen. Allerdings kommt man mit diesen Diensten nicht kostenlos oder überhaupt nicht in das öffentliche Telefon- oder Mobilfunknetz. Die meisten Firmen, Behörden und Personen sind dadurch eventuell nicht erreichbar.

Kostenlose Telefonate zwischen Schweden und Deutschland sind möglich. Es fallen noch nicht einmal Grundgebühren an. Es muss noch nicht einmal ein Telefon vorhanden sein. Das Smartphone reicht.


Es gibt jedoch eine kostengünstige Lösung ohne Grundgebühren, um in die öffentliche Netze telefonieren zu können. Dazu ist eine deutsche öffentliche Telefonnummer eines VoIP-Anbieters notwendig. Ich habe es mit Personal-Voip und SipGate ausprobiert, weil ihre Anbieter ohne Grundgebühren Telefonnummern zur Verfügung stellen. Die Registrierung ist ebenfalls kostenlos. Für die Registrierung muss man in Deutschland wohnhaft sein und seine korrekten Daten angeben, weil es das deutsche Telekommunikationsgesetz so verlangt und Schummeln mit fiktiven Daten nicht möglich ist. Selbst die Anmeldung aus dem Ausland funktioniert nicht.



Man könnte Bekannte oder Verwandte um die Adresse und persönlichen Daten bitten und die Registrierung aus dem Ausland über einen VPN-Tunnel nach Deutschland erledigen. In einer rechtlichen Grauzone würde man sich dadurch sicherlich bewegen. Die deutschen Telefonnummern der meisten VoIP-Anbieter funktionieren auch im Ausland, jedoch nicht die der deutschen Telekom.

Hat man sich einen Account besorgt, kann man diesen in seinen VoIP-fähigen Router eintragen. In der Regel wird es eine Fritz!Box sein, die sich auch hinter einem Router befinden darf. Der Vorteil besteht darin, dass sich ein ganz normales Telefon anschließen lässt, z.B. ein modernes DECT-Telefon mit Freisprecheinrichtung, was ein bequemes Telefonieren in einwandfreier Sprachverständlichkeit ermöglicht. Ältere Router erlauben sogar noch den Betrieb mit einem Wählscheiben-Telefon.

Das Softphone Sipnetic auf einem Android-Smartphone
Das Softphone Sipnetic auf einem Android-Smartphone. Die notwendige Ausrüstung ist also meistens schon vorhanden.


Am kostengünstigsten ist es, wenn beide Gesprächspartner beim gleichen VoIP-Provider ihren Account, also ihre Telefonnummer, registriert haben. Dann fallen bei den allermeisten VoIP-Anbieter keine Gesprächsgebühren an.

Es existieren sogar VoIP-Anbieter mit geschlossenen Telefonnetzen, die keine Nummern des öffentlichen Netzes anbieten. Bei ihnen ist die Registrierung anonym möglich. Allerdings gelingen Telefonate nur innerhalb des selben Netzes. Die bekanntesten Netze dieser Netze lauten IpTel, Sip2Sip und AntiSip. Sie sind unter https://elektronikbasteln.pl7.de/iptel.html beschrieben. Dort sind auch die Seiten für die Registrierung zu finden.

Ist man unterwegs, kommt an Stelle eines normalen Telefons das meist bereits vorhandene Smartphone zum Einsatz. Zum Telefonieren lädt man sich z.B. vom Google Playstore eines der zahlreichen kostenlosen Softphones herunter. Gute Erfahrungen habe ich mit Sipentic gemacht. Der Eintrag des Sip-Accounts ist einfach und meistens liefern die VoIP-Provider wie Sipgate oder Personal-Voip eine passende Anleitung mit, um die wenigen Zeilen einzutragen. Passwort, Kennwort und der Registrar reichen meistens als Zugangsdaten. Die kostenlose Version von Signetic erlaubt sogar den Eintrag mehrerer Accounts. Das ist wichtig, um aus Gründen der Redundanz über mehrere Anbieter erreichbar sein zu können, denn manche VoIP-Anbieter sind nicht zu 100% erreichbar.

Für den Zugang zum Internet genügt eine langsame Wlan-Verbindung. Ist dieser meist kostenlose Internet-Zugang im Hotel oder wo auch immer nicht vorhanden, dann lässt sich die Internetverbindung auch über den Mobilfunk aufgebauen. Dadurch fallen durch den Datenverbrauch Kosten an, die aber innerhalb der EU relativ gering ausfallen. Genauere Auskünfte liefern die Mobilfunk-Anbieter. Eine Telefonverbindung verbraucht meistens weniger als 50 KByte/sec. Das ist sehr wenig.

Leider sind manche öffentliche Wlan-Hotspots in ihrer Nutzung eingeschränkt. Bei ihnen sind die Protokolle für VoIP gesperrt. In das Web gelangt man dennoch und das Surfen auf Webseiten funktionert. Auch lassen sich E-Mails abholen und verschicken. Aber Telefonieren geht leider nicht. Abhilfe leisten VPN-Tunnel, die es kostenlos oder kostenpflichtig gibt. Für Gelegenheits-Telefonierer reichen die kostenlosen Zugänge, die unter https://elektronikbasteln.pl7.de/openvpn.html beschrieben sind.

Ich persönlich telefoniere über einen eigenen SIP-Server auf der Basis der Telefonsoftware Asterisk. Der Provider ist ein einer alten FritzBox untergebracht. Wer Spaß an der Programmierung hat, findet unter https://elektronikbasteln.pl7.de/asterisk-nebenstellenanlage-fb7170.html jede Menge Anregungen. Notwendig ist dies allerdings nicht.

 

Das legendäre Wählscheiben-Telefon Ericsson Dialog

Das Wählscheibentelefon Ericsson Dialog aus den Anfängen der 1960er Jahre prägte Generationen von Schweden bis in die 1980er Jahre. Millionenfach produziert, war es fast in jedem schwedischen Haushalt vorhanden. Heute findet man diesen Telefonapparat auf vielen Flohmärkten und er ist als Dekorationsobjekt beliebt. Ich telefoniere mit so einem Apparat manchmal noch, weil einem das Rattern der Wählscheibe wie eine Zeitreise in die Vergangenheit vorkommt.

Das schwedische Wählscheibentelefon Dialog aus den 1960er Jahren wurde millionenfach produziert und existierte in verschiedenen Farben.


Wer mehr über dieses Telefon erfahren möchte, findet
unter

https://www.elektronikbasteln.pl7.de/telefon-dialog-restaurierung-instandsetzung.html

ausführliche technische Informationen über die Restaurierung und Reparatur.  Auffällig ist, dass die Ziffernabfolge der Wählscheibe mit einer 0 beginnt und mit der 9 endet. Üblicherweise fängt die Ziffernabfolge mit der 1 an und endet mit der 0, wie dies in den meisten Ländern der Fall ist. Das Telefon wurde auch in den USA vertrieben und hat dafür eine aufgedruckte Ziffernabfolge, wie sie auch in  Deutschland üblich ist.