Reise durch Norwegen – 3. Tag

Reise durch Norwegen – 3. Tag

Von Tännäs über Röros und Dombås nach Lesja – 18. 7. 2008

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Die Route unseres dritten Tages der Norwegen-Reise

Ein trüber Tag war es eigentlich. Wegen des regnerischen Wetters waren wir uns am Morgen des dritten Tages noch nicht im Klaren, wohin die Reise gehen sollte. Es goss in Strömen. Zur Debatte standen Östersund im Osten oder Norwegen. Wir entschlossen uns dann, Richtung Norwegen zu fahren.

Wir fuhren dann los Richtung Westen durch den Wintersportort Funäsdalen. Hier war richtiger Touristenrummel. Wesentlich mehr als vor über zwanzig Jahren, als wir zum letzten Mal dort waren. Auch konnten wir uns nicht erinnern so viele Ski-Lifte gesehen zu haben. Dann kamen wir an Tänndalen vorbei und entdeckten die kleine grasbedeckte Hütte, in der wir einst übernachtet hatten, nachdem wir von einer anstrengenden Fjällwanderung zurückkehrten:


Hier in Tänndalen steht noch immer die Hütte, in der wir vor über 20 Jahren übernachtet hatten.


Den kleinen Laden direkt daneben gab es damals noch nicht. Er wurde erst Mitte der 90er Jahre gebaut.

Nach einer Stunde erreichten wir wieder die norwegische Grenze. Ein paar km weiter gab es sogar eine Zollabfertigungsgebäude. Kontrolliert wurde aber niemand. Auf der norwegischen Seite schien der ganze Wald abgeholzt zu sein:


Die abgeholzte Landschaft auf der norwegischen Seite. Es regnet immer noch in Strömen.

Was macht man, wenn es in Strömen regnet? Wir entschlossen uns ein paar km hinter der Grenze nach rechts in einen Seitenweg abzubiegen, der zu einem Besucherbergwerk führt, das über 300 Jahre in Betrieb war und Mitte der 70er Jahre geschlossen wurde. Nun gehört diese Kupferabbaustelle zum Weltkulturerbe von Røros. Die ganze Gegend ist wie ein Schweizer Käse durchlöchert und im Umkreis von 20 km wurden sämtliche Bäume abgeholzt, um Brennholz für den Bergbau zu gewinnen, denn mit Feuer wurde damals der Stein mürbe gemacht.


Auf dem schmalen Weg zum Besucherbergwerk geht es an historischen Industriegebäuden vorbei. Der Boden ist vom gelben Schwefel gefärbt und es riecht auch nach faulen Eiern, also Schwefelwasserstoff.


Am Ende der Straße befindet sich der Eingang des Besucherbergwerks.

Um 14:00 ging die Führung los. Da wir eine Stunde zu früh dran waren, machten wir im Nebengebäude eine Kaffee-Pause. Bezahlen konnten wir mit unseren schwedischen Kronen. Es waren fast nur Norweger zu Gast. Im Vergleich zu den Schweden fangen die Norweger gerne ein Gespräch mit Fremden an. Das Problem dabei ist, dass wir kein Norwegisch können, aber um so besser Schwedisch. Schwedisch und Norwegisch sind zum Glück sehr verwandte Sprachen, so dass sich die Kommunikationsschwierigkeiten in Grenzen halten. Wenn jemand langsam und deutlich Norwegisch (oder umgekehrt Schwedisch) spricht, können Norweger und Schweden ganz gut kommunizieren. Es gibt allerdings norwegische Dialekte, mit denen selbst die Norweger Schwierigkeiten haben. Dann weicht man auf Englisch aus.

Die Führungen gibt es auf Norwegisch und Englisch. Wer entschlossen uns sicherheitshalber für die englische Führung. Diese Gruppe war auch wesentlich kleiner und bestand aus uns beiden Deutsch-Schweden und etwa 7 Niederländern. Einige von Ihnen begannen an ihren mit Sicherheit vorhanden Deutschkenntnissen zu zweifeln, da wir uns gemischt auf Deutsch und mal auf Schwedisch unterhielten. Nach der offiziellen Führung stellten wir unserem Führer ein paar Fragen auf Schwedisch, was ihm offenbar lieber als Englisch war. Prompt bekamen wir die ausführlichen Antworten auf Norwegisch. Eine Stunde dauert übrigens die Führung.

Die Eingangshalle des Bergwerks.

 

Die Führung geht durch den alten und den neuen Teil des Bergwerks. Hier, wo die Schienen verlegt sind, befindet sich der moderne Teil aus dem 20. Jahrhundert.

 

So verbrachten die Bergleute ihre Mittagspause. Die Helme werden den Besuchern gestellt. Rutschfeste Gummistiefel sind empfehlenswert. In der Grube hat es 4 Grad.

 

Als das Bergwerk in den 70er-Jahren aufgegeben wurde, blieb alles stehen und liegen, wie es war.

 

Eine der etwa 20 m hohen Hallen, in denen Kuper abgebaut wurde. Bei den heutigen Rohstoffpreisen würde sich der Abbau wieder lohnen.

 

Nach der Führung enschlossen wir uns weiter nach Westen Richtung über Röros und Dombås zur Fjordküste zu fahren. Röros statteten wir keinen Besuch ab, da wir es bereits kannten und es regnete. Normalerweis sollte man sich Röros, das Weltkulturerbe ist, unbedingt anschauen.

Die Fahrt war ziemlich langweilig. Endlose Landstraßen durch nicht endend wollende Nadelwälder und trübes Wetter leisteten ihren Beitrag dazu. Kurz vor Dombås wurde die Landschaft etwas froscher und wir sahen zur Abwechslung schneebedeckte Berge:

Das Wetter klart etwas auf und wir sahen kurz vor Dombås von der E6 ein paar schneebedeckte Gipfel.

In Dombås bogen wir dann nach Westen auf die E136 ab:

Das Tal westlich von Dombås.

Hier zeigte sich Norwegen von einer typischen Seite. Zwar ist Norwgen sehr dünn besiedelt, aber von schroffen Tälern durchzogen, in denen sich dann alles gedrängt abspielt: Sraße, Eisenbahn, Wohnhäuser und Landwirtschaft. Und so war auch dieses Tal. Ein Haus nach dem anderen und erst nach 20 km fand sich eine Möglichkeit zum Anhalten.

Etwa 30 km westlich von Dombås zeigte sich die Landschaft wieder etwas bergiger und wir fanden bei Lesja eine kleine Hütte für die Übernachtung. Beim Einchecken wurden wir ungefragt als Schweden in der Statistik geführt.

Unser erstes Domizil in Norwegen bei Lesja für 800 Kronen die Nacht. Die Hütte hat Dusche und WC.

 

Einfache Einrichtung.

 

Einbauküchen hatten wir in Norwegen nie vorgefunden.

 

Dafür mögen die Norweger „Doppelbetten“. Die Breite reicht jedenfalls für zwei Personen zum Kuscheln aus.