Reise durch Norwegen – 7. Tag

Reise durch Norwegen – 7. und letzter Tag

Morokulien, der Amateurfunk, Kristinehamn und das Picasso-Denkmal – 22. 7. 2008

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Die Tagestour des 7. Tages der Norwegenreise

Nach der unbequemen Nacht sehnten wir uns um so mehr nach Hause, das quasi um die Ecke nur noch 400 km entfernt liegt. Gegen 8 Uhr, was ungewöhnlich früh für uns war, brachen wir auf. Die Nr. 20 entlang fuhren wir weiter Richtung Süden. In Kongsvinger bekam die Straße die Bezeichnung Nr. 2. Nach ein paar Stunden erreichten wir die schwedische Grenze, die uns etwas merkwürdig vorkam, denn hier befand sich mitten auf der Grenze das Infocenter Morokulien und ein Denkmal:


Im Grenzgebiet zwischen Norwegen und Schweden befindet sich die Friedensrepublik Morokulien.

Morokulien wurde anlässlich des Friedens zwischen Norwegen und Schweden geschaffen. Das Kunstwort Morokulien soll sich aus dem schwedischen Wort kul und dem norwegischen Wort moro, beides für lustig, zusammensetzen. Unter http://www.morokulien.de/ gibt es Hintergrundinformationen zur jüngeren deutsch-schwedischen Geschichte, welche die Bedeutung dieses Ortes verständlich machen. Damals war Norwegen ein Teil von Schweden. Das norwegische Parlament setzte den norwegischen König, der auch König von Schweden war, ab. Darauf kam es beinahe zum Krieg, doch Schweden hat sich 1905 freiwillig bereit erklärt, Norwegen in die Selbständigkeit zu entlassen. Vor diesem Hintergrund kam es uns fast wie eine Vorhersehung vor, als wir hier derselben israelischen Reisegruppe, die wir auf dem Dalsnibba trafen, wieder begegneten. Morokulien zwischen Palästina und Israel – das wäre doch mal was anderes.


Das Friedensdenkmal steht genau auf der Grenze zwischen Schweden und Norwegen.


Das Informationszentrum Morokulien ist direkt auf der Grenze gebaut. Hier ist auch ein Postamt. Briefe, die gleichzeitig mit norwegischen und schwedischen Briefmarken frankiert sind, können hier abgegeben werden.


Hinter der Brücke befindet sich das Informationszentrum. Die Brücke gehört laut Schild zu Norwegen. Der exakte Grenzverlauf ist wahrscheinlich 2 m links von dem Weg. Das rote Häuschen auf der rechten Seite liegt eindeutig auf norwegischer Seite. Es war das alte Grenzgebäude, in der sich nun eine Amateurfunkstation befindet.


Die berühmte Amateurfunkstation Morokulien mit ihren Antennen. Links davon ist irgendwo die Grenze zu Schweden. Einige Antennendrähte könnten etwas nach Schweden herüberreichen. Auf jeden Fall sind die Befestigungspunkte teilweise in Schweden. In Deutschland würde dies an bürokratischen Hindernissen oder Versicherungsfragen mit Sicherheit scheitern.


Die Amateurfunkstation hat ein norwegisches und schwedisches Rufzeichen und ist mit über 1,5 Millionen Funkverbindungen in aller Welt bekannt.

Auf der schwedischen Seite gibt es ein Schnellrestaurant, wo wir dann ausgiebig frühstückten und auch unser norwegisches Kleingeld los werden konnten. In einer Vitrine machten wir eine merkwürdige Entdeckung:


Unten auf dem Schild steht „vildsvin västtyskland“ = Wildschwein Westdeutschland. Kann uns ein Fachmann vielleicht mal den Unterschied zwischen einem westdeutschen und einem ostdeutschen Wildschwein erklären???


Wir verlassen nun bei schönstem Bilderbuchwetter endgültig Morokulien und Norwegen.

Ein paar km hinter der Grenze hat uns wieder die deutsch-schwedische Wirklichkeit eingeholt. Dort fanden wir die Zollstation vor. Aber auch hier hat niemand kontrolliert. Man fährt einfach mit Tempo 30 durch. Noch ein paar km weiter sahen wir mitten im Wald und auf keiner Karte eingezeichnet riesige Einkaufszentren, Elektronik- und Baumärkte. Hier kaufen also die Norweger von der Butter bis zur Kreissäge alles ein, weil in Schweden fast alles billiger ist.

 

Unser nächster Halt war Kristinehamn, wo wir eine Picasso-Skulptur am Ufer des Vänern besuchten:


Nicht nur wegen der Picasso-Skulptur lohnt es sich die Gegend zu besuchen. Der Küste des Vänern ist wunderschön. Viele Cafés laden zum Verweilen ein.

Auf dem Parkplatz parkte neben uns ein Auto mit deutschen Kennzeichen. Der Fahrer des Wagens grüßte uns freundlich mit „Hej“, als wir gerade einsteigen wollten. Bei so viel Freundlichkeit haben wir dann unsere deutsche Muttersprache und unseren deutschen „Migrationshintergrund“ zu erkennen gegeben. Dabei hat er zur Sicherheit noch einmal auf unser schwedisches Kennzeichen geschaut, während einige Fragen bei ihm aufkamen, die wir gerne beantworteten.

Wir sind dann noch durch Kristinehamn gebummelt, das wir 2003 zum letzten Mal besucht hatten:


Das Stadshotell von Kristinehamn.


Kristinehamn ist sehr weitläufig gebaut und mit vielen Parks und Wasserläufen durchzogen.


Es war schon gegen 17:00. Wir bekamen Hunger und erinnerten uns an das sehr gepflegte Restaurant Mastmagasinet, wo wir schon 2003 speisten.


Das Restaurant liegt direkt an einem Kanal.


Ja, damit wäre die Reise schon zu Ende. Hier haben wir den Abschluss des Norwegenabenteuers gefeiert. Leider ist Silvia nicht drauf. Das nächste mal bitten wir den Ober uns gemeinsam zu fotografieren. Noch zwei Stunden sind es bis nach Hause.

Als wir 2003 das letzte mal hier einkehrten, hatten wir es noch 1600 km bis nach Hause nach Süddeutschland. Damals feierten wir hier den Abschluss unserer 8-tägigen Fjällwanderung mit Rucksack und Zelt (Seite mit langer Ladezeit) durch die schwedische Wildnis. Da unsere diesjährige Tour doch mit wenig Bewegung verbunden war, wollen wir nächstes Jahr wieder eine Fjällwanderung vornehmen. Aber dann müssen wir ab jetzt ordentlich trainieren und weniger essen.

Ende der Reise